Institut für Systematische Theologie

1. Was begeistert Sie an Ihrem Fachgebiet?

An meinem Fachgebiet, der Systematischen Theologie, reizt mich insbesondere die Aufgabe, den christlichen Glauben im gegenwärtigen Kontext plausibel zu machen. Hinzu kommt die interessante Möglichkeit eines interdisziplinären Austauschs mit den anderen theologischen Disziplinen, aber auch mit nichttheologischen Wissenschaften (z. B. Religionswissenschaft, Philosophie, Jura).

2. Welche Bereitschaft, Interessen, Neigungen und welche Fähigkeiten sollten Studieninteressenten aus Ihrer Sicht mitbringen, um das Studium erfolgreich zu bewältigen?

Für das Studium der Theologie ist an erster Stelle Neugier wichtig! Denn hier geht es um das Verstehen des sowohl kirchlich institutionalisierten als auch kulturell verwurzelten christlichen Glaubens in Geschichte und Gegenwart. An zweiter Stelle sind Geduld und Ausdauer nötig. Dies gilt aus zwei Gründen:
Erstens: Das Erlernen der drei alten Sprachen kann durchaus mühsam sein, ist aber eine unverzichtbare Voraussetzung für das Verständnis des Christentums.
Zweitens: Die Theologie ist vor allem eine Textwissenschaft, und die im Studium immer wieder betriebene intensive Auseinandersetzung mit den Texten der Bibel und der theologischen Tradition der letzten 2000 Jahre erfordert einen langen Atem.
Schließlich, drittens, ist die Bereitschaft zu eigenständigem Denken von großer Bedeutung. Das Studium der Theologie zielt nämlich nicht einfach nur auf die Vermittlung bestimmter Wissensbestände. Sondern es will die Studierenden immer auch dazu herausfordern und anleiten, eine eigene theologische Position zu gewinnen und wissenschaftlich fundiert zu begründen.

3. Welche Berufsbilder und Berufsperspektiven können sich für Absolventen dieses Studiengangs ergeben?

  • Übernahme ins Pfarramt der evangelischen Landeskirche bzw. Freikirchen nach dem 2. Theologischen Examen
  • Wissenschaftliche Laufbahn
  • Arbeitsbereiche in der kirchlichen Verwaltung/ Verbänden und Einrichtungen
  • Verlagswesen
  • Tätigkeitsspektrum in Bildung und Kultur auch außerhalb der Kirchen
     

4. Welchen Rat würden Sie Studienanfängern mit auf den Weg geben?

Beginnen Sie so früh wie möglich damit, Lehrveranstaltungen in der Systematischen Theologie zu besuchen. Diese werden meist ohne Sprachvoraussetzungen angeboten. Eine frühzeitige Beschäftigung mit Fragen der Systematischen Theologie schärft nämlich auch den Blick für etliche Sachverhalte, die in Exegese und Kirchengeschichte behandelt werden. Besuchen Sie Lehrveranstaltungen, die Sie interessieren, wagen Sie sich aber auch in Veranstaltungen, mit deren Thema Sie (noch) nichts anfangen können.